Nach einem schönen, mit Spielen, Streicheln und gegenseitigem Beschnüffeln verbrachten Abend war es langsam Zeit zum Schlafengehen. Zumindest unsere Augen drohten langsam aber sicher schwer zu werden. Unser „es“ zeigte dagegen noch keine Anzeichen von Müdigkeit. Nun ja, angeblich sind Katzen ja eher „nachaktiv“.
Männe meinte, „es“ könnte ja mit bei uns schlafen, er wollte sich (auch) noch nicht von dem kuschligen zuckersüßen Wesen trennen.
Aber ein Tier mit ins Bett???? Nee, das war für mich völlig undenkbar. Weil… naja, weil es ja sicher auch nachts mal „pipi“ oder was anderes „macht“ und sich ja nicht den Hintern so „richtig“ abputzen tut… dachte ich zumindest.
Also machte ich nach ausgiebigen „Tschüßischmusen“ die Tür von der Schlafkammer hinter mir zu. Ich hatte in meiner Wohnung ja noch kein wirkliches „Schlafzimmer“, es gab ein einfach zusammengezimmertes Holzgestell mit Holzplatte drauf und darauf eine Matratze. Für den Anfang okay.
Es dauerte nicht „lange“ und aus dem erst mieksendem, nach und nach lauter miauendem und bald darauf sehr lauf jaulendem „Rufen“ wurde ein durchdringendes Alarmsignal.
Wie kann so ein kleines, winziges Etwas so einen LÄRM veranstalten?
Bei Kindern sagt man ja oft, man soll „es“ ruhig mal ein „wenig“ schreien lassen.
Aber ich hatte wirklich nach und nach das Gefühl, gleich klingelt ein Nachbar und/oder der Tierschutzverein steht gleich vor der Tür…
Die Uhrzeiger gingen auf 23 Uhr zu und „es“ machte fürchterlichen Krach. Das klang traurig, kläglich, bittend, anklagend, fordernd… und änderte sich innerhalb von paar Minuten. Es klang wie eine schlechte Opernarie… und „mein Männe“ grinste.
„Ich hab dir gleich gesagt, lass uns die Mieze mit ins Bett nehmen…“.
Mein Kopfschütteln war schon deutlich langsamer und mein Gesichtsausdruck muss auch sehr „nachlassend“ gewesen sein.
In irgendeiner „halbschläfrigen“ Minute muss der Mann aufgestanden und zur Tür gegangen sein, um das völlig aufgelöste Tierchen herein zu lassen…
Ich wachte am Morgen von zwei Geräuschen auf: das Weckerklingeln kannte ich schon, aber das andere Geräusch… war irgendwie …
Moment! Ich dreht den Kopf und sah – in DIESE zwei wunderschönen großen grüngrauen Katzenaugen. Es schnurrte. Es lag… hinter / über unseren Köpfen. Sozusagen zwischen den Kopfkissen. Und schnurrte. Völlig selbstverständlich.
Das andere daneben drehte sich auch um und grinste mich an. ER hatte also „gewonnen.“ ES hatte sich durchgesetzt.
Ich konnte den beiden aber nicht böse sein.
Dieses süße ES haben wir nach einigen Tagen Sammy genannt, weil wir diesen Namen passend zum Kater sowie zur Katze fanden.
Nach einigen weiteren wunderschönen gemeinsamen Tagen brachten wir Sammy zur nächstgelegenen Tierärztin, die uns unter anderem sagte, das „es“ wäre eine SIE.
MIttlerweile hole ich sie sogar oft, weil ich es mag, wenn sie mir nachts ihre Pfote auf meine Hand legt oder sich neben meinen Kopf an meine Seite legt oder wenn sie sich so unglaublich zärtlich in die Armbeuge des Männes plaziert…
Unser „Babygirl“ … war und ist ein wichtiges Familienmitglied, sie genießt die Zuwendung, sie ist ein so treues und liebevolles Wesen… und wenn wir daran denken, dass sie uns fast gestorben wäre, können wir es kaum fassen … Dazu demnächst mehr.
Die beiden kennen die tägliche „Leckerli-UhrZeit“ und fordern nun sehr deutlich unsere Aufmerksamkeit…
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