Wurm 016
Einen Monat lang ist fast nichts passiert. Zumindest nichts Besonderes, was ich hier nicht schon erzählt hätte. Kater spielt, Wurm ist hin und wieder mal da und auch wieder weg… ach ja, der gelbe Fisch hat sich wieder angefunden!
Er war gar nicht weg…
er war schwimmen. Irgendwo in dieser Wohnung. Jedenfalls lag er eines Morgens auf dem Flur-Teppichläufer. Nicht das ich ihn GESEHEN hätte. Ich hab ihn fühlen müssen, als ich an dem Morgen schlaftrunken, mit noch halbgeschlossenen Augen, an dem Morgen da drauf trat.
IIHHHH war das nass am Fuß. Blick nach unten, bäääh, was Gelbes „klebte“ an meinem Fuß.
Kater freute sich. Denn ein etwas hochgehobener Fuß mit einem seiner Spielzeuge dran bedeutet schließlich: SPIELEN! Da ich meinen Fuß aber ganz schnell wieder runter nahm, um ihn vor Krallen und Zähnchen zu retten… naja, die Enttäuschung war zwar in den Kateraugen abzulesen, in DEM Moment war mir mein Fuß natürlich wichtiger.
Soweit also alles beim Alten. In den letzten Tagen waren Wurm „2“, eine kleine Plüschmaus, ein gelber Softball, der grüne Plastikball und ein gemopster pinker Haargummi seine Spielkameraden. Ein Haargummi, das pitschenass durch alle Trinknäpfe und Brunnen gezogen wird, im Mäulchen des Katers durch die Wohnung tropft und dann neben mir auf der Couch landet, bedeutet auch: SPIELEN!
Erkältung hin, Ausruhwille her, die Aufforderungen waren ganz eindeutig. Wenn man eh schon kaum richtig atmen kann, weil diese „Hatschi-Welle“ einen leider doch erwischt hat,
man sich eigentlich nach einem anstrengenden Arbeitstag und bissel Haushaltskram am Abend mal etwas auf der Couch ausspannen will…
und dann gefühlte zehn Kilo auf dem Brustkorb sitzen hat,
mit großen dunklen Kulleraugen und mit einem tropfenden ausgefransten Haargummi baumelnd… ist Gegenwehr fast unmöglich.
Madame lag langgestreckt auf dem Polsterhocker, verfolgte nur mit den Augen die Flugbahnen des leuchtendem Etwas, murrte wenn das Ding ihr zu nahe erschien und ließ sich ansonsten überhaupt nicht stören. Wieso spiele eigentlich immer ich?
Die Katzendame kann sich ruhig auch mal bewegen…Macht sie auch, aber dann immer ganz spontan. Zum Beispiel beim Verpacken eines Geschenks. Dafür hatten wir ein geflochtenes Band auserkoren. Ich begann, das Band um das Geschenk zu wickeln. Doch die Richtung des Bandes wurde mit einem kräftigen Zug nach unten verändert. Ich schimpfte schon – logisch – mit dem Kater. Der lag allerdings einige Meter weiter auf dem Teppich. Bis eben offensichtlich entspannt. Also konnte der Zug nur von dem anderen Fellbündel kommen. Was wiederum Herrn Kater natürlich sehr interessierte. Die Katze zog die Schnur, der Kater biss ins andere Schnurende… Wer allerdings das „Tauziehen“ gewonnen hat, haben wir leider verpasst, als wir die Kamera von nebenan holten. Beide sahen aus wie Sieger…
Das Geschenk wurde natürlich – später – mit einem anderen Band verpackt 😉
Wurm 017
Die Reinlichkeit unserer zwei Fellnasen ist einzigartig. Das ist natürlich super, bedeutet aber auch, dass wir regelmäßig alle zwei bis drei Wochen für Streu-Nachschub sorgen müssen. Also fuhren wir gestern nach Feierabend zu unserem bevorzugten Tierbedarfsladen. Natürlich halte ich ja – weiterhin – nach Plüschtierchen Ausschau und beim Schlendern durch den Laden leuchtete etwas GRÜN!
Meine Freude war unbeschreiblich, so dass die eine Verkäuferin und eine Kundin erstaunt rüberguckten und mein Männe die Augen lächelnd verdrehte. Das grüne Etwas war – ein Fisch! Und zwar eins dieser aromagefüllten Plüsch-Spielzeuge. Schnell schauten wir, ob da noch mehr grüne Tierchen drin wären. Ja, insgesamt konnten wir drei dieser grünen Plüschfische mitnehmen. Hach, wir waren soooo gespannt. GRÜN! – als Plüschtier!
Als Wurm „2“ neulich mal wieder auftauchte, hatte ich ja wieder den dringlichen Wunsch, ihn mitsamt seiner filzigen Wunden lieb und nett verschwinden zu lassen. Warum ich immer noch glaube, dass Kater sich von mir „täuschen“ lässt? Keine Ahnung, da ja nicht wirklich klar ist, wie Katzen „denken“, muss ich halt „denken“.
„Unter dem Pelz einer Katze lebt unverändert eine der freiesten Seelen der Welt.“
Dieses Zitat von Eric Gurney, einem kanadischen Cartoonist, können wir tatsächlich bestätigen. Aber halt nicht, wenn es um SEIN Spielzeug geht. Er ist sonst der liebste, kuschligste Kater, aber dann… hört eben jede Art von Liebe und Freundschaft auf.
Somit war der besagte Einkauf gestern ein Riesenerfolg. Grünes Spielzeug! Unfassbar! Für uns zumindest.
Zu Hause angekommen, stellte ich den Korb mit den Errungenschaften – da war ja auch Futter drin – ganz bewusst mitten in den Flur. Klar, dass Kater aufgrund seines Wissensdurstes und seiner heimlichen Ausbildung zum Zollschnüffler erstmal seine Nase, seinen Kopf und kurz danach auch seine Vorderpfoten in den Korb steckte.
Ha – wir waren gespannt, was er rausholen würde. Insgeheim hofften wir natürlich auf einen der grünen Fische. Aber seine Nase war scheinbar irgendwie verstopft oder irritiert. Der Kopf kam ohne was wieder raus, Kater setzte sich ganz aufrecht vor den Korb und schaute wie „Hast du mir nix mitgebracht?“
Hm, Frauchen begann, den Korb – im Flur! – auszupacken. Mann brachte in der Zeit die Kamera zum Ort des Geschehens. Ein grüner Fisch tauchte auf. Katers Blick wurde groß, er blieb erwartungsvoll sitzen. Nun war ich irritiert. Hallo – das ist GRÜN!! Hm, eindeutig kein Fehlkauf, aber auch kein wirkliches Highlight.
Der Fisch wurde beschnüffelt, als ich ihn vor Katers Gesicht baumeln ließ. Er wurde „abgeschmeckt“ und für „gut“ befunden. Mehr nicht. Erstmal.
Am Abend landete wieder etwas Grünes neben mir, aber leider nicht das leuchtende neue Grün, sonders das Alte, verblasste, verwundete…
wo auch immer er diesmal wieder herkam, bleibt mir unerschlossen.
Wurm 018
Der Fisch ist weggeschwommen. Allerdings im Trockenen, denn es ist in den letzten Tagen nix aussgelaufen. Wir haben überlegt, woran es liegt, dass unser Herr Kater derzeit keine Lust aufs Spielen hat. Aber wir sind uns einig, dass wir es erstmal dabei belassen. Möglicherweise ist es wie bei Kindern, die zuviel Spielzeug haben und das somit ignorieren. Oder er vermisst SEINEN Wurm… Den wir trotz neuerlichem Großreinemachen nicht gefunden haben. Bisher ist er aber immer irgendwann wieder aufgetaucht. Meist im Schnäuzchen und pitschenass.
Gestern abend waren überraschend ehemalige Nachbarn auf einen Kurzbesuch da. Die kleine Tochter hat mittlerweile ein starkes Organ und kräftige Beinchen, sie tapste ständig um unsere Vierbeiner herum, kreischte fröhlich und wollte wohl „Fangen“ spielen. Dieses Spiel kannte der Kater aber scheinbar bisher so noch nicht oder hat es sonst offensichtlich gewonnen. Gestern war er aber ganz klar überrascht und/oder überfordert.
Seine Position war auch deutlich schwieriger. Trotz seiner immensen Größe – als Wohnungskatze – konnte er mit der jungen Dame nicht mithalten. Ihre Beinchen waren schneller und ihre Stimme lauter. Jeder Versuch seinerseits, die Flucht zu ergreifen, ging daneben. Das erinnerte mich ganz stark an die Geschichte vom „Hase und Igel“. So nach dem Motto „Ich bin schon da… wo du grad hinwolltest“.
Er tat mir irgendwie schon leid. Aber er war tapfer. Sie bekam ein kleines weißes Robben-Plüschtier zu greifen und patschte damit herum. Meine Alarmglocken gingen an, als dieses weiße Tierchen der Schnute von Herrn Kater gefährlich nahe kam. Seine Augen größer und dunkler wurden und seine Anspannung bis ins letzte Schwanzhäärchen zu sehen war. Schwupp, die Robbe wurde aus der Kinderhand nach oben in die Luft geworfen… NEIN, Herrn Kater sprang nicht hinterher.

Weiß ist somit glücklicherweise nicht seine Farbe. Nehme ich jedenfalls an.
Eine Überlegung traf mich heute nacht: Es kann ja nicht wirklich schwierig sein, aus einem grünen Fisch – wir haben ja noch zwei davon verpackt – einen Wurm zu „basteln“. Mit Nadel und Faden… so probeweise.
Das werde ich dann in den nächsten Tagen mal in Angriff nehmen…
Wurm 019
Aus einem (grünen) Fisch einen (grünen) Wurm zu „basteln“, ist sicherlich nicht so fürchterlich schwierig. Dafür brauch(t)e ich aber Platz und Ruhe. Letztere habe ich nur wenn es einigermaßen aufgeräumt ist.
Platz ist eigentlich da, wird auch ausgiebig genutzt, so dass wiederum kaum wirklich Platz da ist. Im „Abstellraum“, wo tatsächlich immer alles „grad unnötige“ abgestellt wurde und wird, lag eine große noch nicht aufgebaute Pappkiste.
Diese bekam ich geschenkt, es sind Miezen drauf abgebildet. Man kennt mich.
Guten Mutes und mit einer gehörigen Portion Energie begann ich, diese Box auszupacken, um zu schauen nach welchem Schema sie aufzubauen ist.
Herr Kater fand es äusserst interessant. Denn diese Einzelteile waren zum Teil verführerisch klein.

Der gemeinsame Aufbau gestaltete sich amüsant. Nachdem ich die Aufbauanleitung verstanden hatte und somit die ersten Seitenteile mit dem Bodenteil verbunden hatte, lag Herr Kater schon mal zum Probeliegen darin.
Was nicht in meinem Interesse lag. Denn er schien sich zu wohl darin zu fühlen.
Woher er ahnte, dass diese Box als „SEINE“ zukünftig Spielzeuge und Katzenpflegeutensilien verwahren sollte, bleibt mir verborgen.
Möglicherweise konnte er die Abbildungen auf dem Karton als „Geschwister“ erkennen.
Nun, ich wollte ihn schonend vom Zerlegen der Seitenteile abbringen und holte einen grünen Fisch. Der immer noch ein Fisch war und ist.
Damit „schwamm“ ich in der Luft vor seiner Nase herum. Die Augen des Katers folgten meinen Bewegungen, aber nur die Augen.
Ich grabbelte mit dem Fisch an seinen Pfötchen. Die Blicke gingen zu seinen Vorderläufen, die Pfötchen zuckten einen Millimeter.
Was um alles in der Welt hat dieser Kater gegen einen Fisch?
Ich hob den Kater aus der Pappbox und trollte ihn in sichere Entfernung. Da lag zufällig (???) auch sein grüner kleiner Plastikball. Er lag nicht allzu lange dort, er rollte komischerweise weg… und… Kater flitzte hinterher…
Somit konnte ich diese Box endlich zuende zusammenbauen und ihrer Bestimmung zukommen lassen. Es passt tatsächlich ALLES rein!
Somit wird die Plüschbiologie bald aus einem Fisch einen Wurm machen, sofern die Fische nicht wegschwimmen bis dahin.
Wurm 020
Nein, die Fische sind nicht weggeschwommen. Sie sind noch alle da.
Und sie sind immer noch Fische. Denn es gab Einiges in den letzten Wochen, was mich davon abhielt, einem Fisch zum Wurm zu machen.
Was allerdings nicht hieß, dass unsere zwei Miezen sich von irgendwas „abhalten“ ließen, was in IHREM Interesse wäre. Zum Beispiel spielen.
Nun gibt es – so wie es der Frühling offensichtlich schön findet – viel Grün. Auch in Plüschtierform.
Meine Ausschau danach hat immer wieder mal zu Erfolg geführt, neulich gab es eine kleine grüne PlüschMAUS, der ich nicht widerstehen konnte.
Es muss einfach am derzeitigen Frühling liegen.
Diese Maus jedenfalls wird geliebt und beknuddelt, sofern Herr Kater danach ist. Denn trotz Umräumung und Suchen fand sich bisher der „lädierte“ Wurm Nr. 2 nicht an.
Somit sind wir mehr als froh, dass GRÜN und Plüsch in verschiedenen Variationen zumindest beim Kater zu solchem Interesse führen.
Gestern allerdings wurde Frau Katze „wach“. Nicht dass sie sonst nur schläft. Aber sie spielt schon seltener als Herr Kater.
Oder lieber allein. Oder wenn keiner guckt.
Da lag nun vor einigen Tagen ein grünes dünnes Geschenkband auf dem Fussboden unter dem Esstisch. Furchtbar, was bei uns alles so rumliegt.
Fand Frau Katze offensichtlich auch. Aber als ich es das Band aufheben wollte, sprang sie darauf zu und begann, es ausgiebig mit Zähnen, Zunge, Pfoten und Krallen zu bearbeiten und zu untersuchen.
Ich war wie elektrisiert. Frau Katze spielt!
Ganz herrlich war es anzusehen, ihre Aufmerksamkeit, ihre großen, ausdrucksstarken grünen Augen, ihre offensichtliche Anspannung, die Spielfreude und ihre schnellen Reaktionen auf die kleinen Spiel“züge“, mit denen ich sie lockte.
Glücklicherweise konnte meine bessere Hälfte die Kamera in Position bringen, um eben auch mal unsere süße, liebevolle geliebte Frau,Miezekatze nicht nur beim Kuscheln und Dösen, sondern eben auch mal in Action zu dokumentieren. Denn es ist eben leider eher selten, das wir beim Spielen so „erwischen“.
Natürlich gesellte sich nach einigen Minuten auch Herr Kater neugierig dazu. Meine Befüchtung, dass Frau Katze sich sofort wieder von Ihmchen „gestört“ fühlt, war überraschenderweise unbegründet.
Das grüne Band baumelte von mir gesteuert somit mal vor ihr herum, sie haschte danach, plazierte ihre Pfoten und fing es ein, einige Spiel“züge“ später „lenkte“ ich es zum Herrn Kater und er spielte damit.
Und das in wunderschönem, angenehmen Wechselspiel.
Was für ein Samstag. Es war ein herrlicher, so seltener Anblick, wie die beiden „Zankmiezen“ mehr oder weniger miteinander spielten und sich um die Enden des Bandes bemühten.
Es flogen keine Fetzen und keine Haare und auch keine Fellbüschel…
Das Band ist also sozusagen der derzeitige „grüne Wurm“. Es ist wie bei Kindern: man braucht manchmal gar keine supertollen, besonderen Spielzeuge.
Auch die eher unscheinbaren bringen tolle Effekte und vor allem: Abwechslung!