Wurm 21
Nachdem sich Madame wieder etwas beruhigt hatte und Herr Kater auch genug mit dem „anderen Wurm“ gespielt hat, wanderte das Band wieder in die eigentlich dafür vorgesehene Schachtel zurück. Worin Geschenkbänder und weitere Utensilien zum hübschen Verpacken und Gestalten und Verschleifen aufbewahrt sind. Nun ist wieder sicher verstaut, was unerklärlicherweise vor kurzem den Weg auf unseren Teppich fand.
Dafür hat Herr Kater vor kurzem SEINEN grünen Wurm Nr. 2 irgendwoher ans Tageslicht zurückbefördert. Woher? Keine Ahnung.
Vor einigen Tagen ergab sich ein Spontan-Gebrauchtsofa-Kauf- und damit notwendige Umbauarbeiten in unser allervier Wohnzimmer.
Eine „neues“ gebrauchtes Sofa, viel größer und neuer, noch nicht so „zerfetzt“, zerfleckt und zersessen.
Was dazu führte, dass die anderen Möbel ebenfalls den „angestammten“ Platz verlassen mussten und einen neuen bekamen.
Was wiederum dazu führte, dass „hinter“ und unter der „alten Couch“ ein Wahnsinnssammelsurium an Leckerlis, Plüschtierchen und Bällchen und weiteren unglaublichen Dingen zum Vorschein kam.
Jedoch – DA war der grüne Wurm Nr. 2 garantiert nicht dabei.
Dafür gibt es Zeugen.
Umräumaktionen führen nun auch dazu, dass einige unschöne Wandstellen und Löcher die Augenbrauen zum unweigerlichen Zusammenziehen bringen.
Also, alles schick machen. Inklusive Abbau des Katzenkratzregalbaums.
Der solange in die Mitte der Wohnstube verfrachtet wurde.
Wohlüberlegt mit diversen „Zustell“möbeln gesichert, da wir damit rechneten, dass Herr Kater das sehr interessant finden könnte.
Wir kennen ihn eben.
Er wuselte so lange da herum, bis er eine Möglichkeit fand, diesen „seinen“ Baum zu erklimmen. Der dem Bewegungsdrang natürlich unverankert nicht stand hielt.
Keine Sorge, Mann war Viel-Maler und Frau war Maler-Aufpasser.
Kurz und gut, der Katzenkratzregalbaum steht wieder fest mit der Wand verbunden an seinem Platz und Kater findet es wieder ganz toll da drauf.
Katze wohlgemerkt auch, aber sie hat den zum Sofa dazubekommenen passenden Sessel als „ihren Lieblingsplatz“ auserkoren.
Der Wurm war noch nicht da.
Beim Erneuern des Katzen-Sprudel-Trinkbrunnens-Inhaltes vor zwei Tagen war Herr Kater aufgrund der ganzen Aufregung offensichtlich soooo durstig, dass er nicht mehr warten konnte.
Er riß die „Wanne“ um, in der der Brunnen grad voll Wasser gefüllt, leider auf dem Toilettendeckel… stand.
Nachdem ich ausreichend geschimpft hatte, Kater ganz schnell abhaute und ich schadenfroh lächelte, weil er nasse Füße genausowenig mag wie ich…
konnte bzw. musste ich das Bad und den halben Flur wischen.
Wieso nun Herr Kater der Meinung war, ganz plötzlich wieder sein Lieblingsspielzeug suchen UND – vor allem WOHER – finden zu müssen, bleibt mir ein Rätsel.
Jedenfalls lag der halbzerfetzte Wurm Nr. 2 auf unserem Flurläufer. Pitschnass. Tropfend. Gerade „geangelt“. Möglicherweise war er durch den Sprudelbrunnen „gekrochen“.
Kater saß im Flur, in ausreichender Weite, sah mir ganz unschuldig guckend zu wie ich mich beim Wischen plagte und setzte mir also den Wurm wieder mal „vor“.
Man wird verstehen, dass mir an diesem Nachmittag nicht nach „Spiel den Wurm“ zumute war…
Wurm 22
GRÜN – die Farbe der Wiese. Der Pflanzenwelt… irgendwo ist an nahezu jeder Pflanze was Grünes. GRÜN ist toll.
Herr Kater spielt am liebsten GRÜN, manchmal auch GELB, manchmal auch gefleckt oder mit Bimmelei dran.
Mittlerweile ist Wurm Nr. 2 zweimal kurz aufgetaucht, aus den tiefen Gründen unserer mittel“großen“ Wohnung.
Aber eben nur kurz. Es scheint ihm irgendwie nicht mehr zu gefallen hier. Bei uns. Oder mit dem verrückten Herrn Kater. Letzteres kann ich durchaus verstehen.
Ein grüner Fisch wurde vor etwa zwei Wochen von mir – im Anfall einer Ideeumsetzung – an die Gardinenschiebestab-Spielangel geknüppert. Vor ein paar Tagen hab ich diese „Konstruktion“ unbeabsichtigt aus der Abstellkammer geholt und vor dieser geparkt.
Es knallte und die Angel lag längelang im Flur. Kater fünf Meter weiter weg. Völlig erschrocken. Madame Katze allerdings war dabei, den am Fadenende befestigten Fisch herumzureißen. Biss daran herum, zog den Fisch mitsamt seinem Anhang weg und bemühte sich unglaublich, das ganze Gewusel „wegzuzerren“.
Ich war ihr natürlich behilflich. Sie war voll im Spielrausch. Wunderschön zu sehen, wie sehr SIE wenigstens diesen Fisch mag. Der zwar nicht zum Auffressen (gedacht) ist, in den sie aber so herrlich reinbeissen kann, den sie abschlecken kann und mit ihren Vorder- und Hinterpfoten bekneten kann.
Sie zog und zerrte, ich konnte mal so richtig schön ausgelassen mit ihr spielen. Wenn der Fisch über ihr „wirbelte“ sprang sie hoch und versuchte, ihn zu fangen. Sie liebkoste ihn und wirkte zeitweise richtig glücklich.
Herr Kater allerdings saß betröppelt an der Tür und schaute mit ungläubiger „Miene“ zu, wie sich das graue Wesen um ein grünes Etwas bemühte. Grün ist also nicht nur seins. Wobei ich mir bei Madame eher denke, es liegt nicht an der Farbe, sondern am gelegentlichen Spieltrieb. Und dem Zeugs, was in dem Fisch drin ist. Sind ja keine Gräten, sondern diese Baldrian-Duftmischung.
Egal.
Er kam näher, immer mal wieder, schaute zu, ließ uns nicht aus den Augen und schien ab und zu mitmachen zu wollen. Aber seine Hinterbeine spannten sich immer nur kurzzeitig an. Was auch immer ihn davon abhielt, sich auf uns, Madame oder das Spielzeug zu stürzen… Madame ließ sich in keinster Weise stören.
Im Zuge des Angelspiels fiel mir irgendwann auf, dass – plötzlich und völlig unerwartet – der Wurm neben meinen Füßen lag. Er tat mir sooo leid, ich überlegte nicht lange und ignorierte das arme, zerrupfte Wesen. Lenkte die Fischangel auch zu Ihmchen rüber und versuchte, ihn mit kleinen „Anstupsern“ zum Mitspielen zu animieren.
Fehlanzeige. Herr Kater ist ein treues, sehr treues Wesen. Er liebt seinen Wurm über Alles und lässt ihn nicht im Stich. Auch wenn der Wurm sehr traurig aussieht. Aussehen ist eben nicht alles. Loyal und etwas erhobenen Hauptes und Rückens nahm Herr Kater, nachdem ich offensichtlich nicht bereit war, ihm das blaßgrüne, gewundene kleine Plüschtierchen spielerisch zuzuwerfen, den Wurm in sein Mäulchen und trug ihn wieder weg.
Seitdem ist Wurm auch eben wieder verschwunden. Seit gut drei Tagen.
Eine Suchanzeige haben wir erwogen, aber die Erfolgsaussichten sind ja eher gering.
Nun tobt Herr Kater eben so „ohne was“ herum und nutzt für seine weitere Körperertüchtigung hin und wieder den gelben Grätenfisch oder das gefleckte Tigerchen… Grün ist eben doch nicht alles. Oder er wartet nur darauf, dass der Wurm wiederkommt.
Wurm 23 (04.07.2016)
Es waren harte Zeiten. Ganz hart. Nix hat geholfen. Gar nichts.
Wir alle waren unendlich traurig. Doch vor einigen Minuten ist die Welt wieder ein kleines großes Bisschen heller, freundlicher und blassgüner geworden.
Herr Kater kam zu mir ins Wohnzimmer, neben das Sofa zur kleinen Kommode.
Er hockte sich davor, legte sich hin, machte sich gaaanz lang, streckte seine eh schon langen Gliedmaßen weit unter das Schränkchen, das eine Pfötchen verschwand gänzlich.
Irgendwas war darunter, ein vergessenes verstaubtes Leckerli? Ein geklauter Haargummi? Eine andere Beute?
Er zog und suchte, es knirschte und er gab sich echt Mühe.
Seine Anstrengungen wurden belohnt: der Wurm ist wieder da!
Was für ein Anblick. Das arme Tierchen…
Verstaubt, verfilzt, verblasst – und er wird trotzdem so unglaublich geliebt.
Kater ist selig und lässt seinen Wurm nicht mehr aus den Augen.
Ich wollte den Wurm eben mal untersuchen – vergeblich. Kater verteidigt ihn.
Ihm ist egal wieviele Flusen und Staubmilben und ausgefranste andere wohnungsabnorme Dinge an seinem Lieblingsspielzeug hängen, kleben oder angewachsen sind.
Echte Liebe eben. Unerschütterlich.
Ganz ehrlich: was hab ich den Wurm in den letzten Wochen vermisst.
Wir waren sogar schon fast soweit, den derzeit letzten, wohlgehüteten Wurm Nr. 3 aus dem sicheren Versteck zu holen.
Wir haben neu erstandene Plüschbälle durch die Wohnung gekullert.
Wir haben eine Spielzeugangel mit einem grünen Plüsch-Fisch beknüppert und ihn damit bewedelt.

Foto by hoschkat
Wir haben vorgestern abend die Fußball-Deutschland-Fahne zum Bespielen unseres vernarrten Katers missbraucht.
(Hat aber geholfen, „wir“ haben ja doch noch das EM-Viertelfinale im knallharten Elfmeterschießen gewonnen!!!)
Wir haben ihm die neue Fußball-Mütze mit den Bommeln auf „seinen“ Kratzbaumaussichtsplatz gesteckt, da ihn die Fransenbommeln zeitweilig sehr faszinierten.
Wir haben versucht, ihm mithilfe unserer vielen Besucher der letzten Wochen abzulenken.
Ein befreundetes Bald-Schulkind hat ihre Scheu vor „Katsten“ verloren – durch das Spielen mit unserem Kater und das Bewerfen desselbigen mit all seinen anderen Spielzeugen.
Alles gut und schön, aber eben nicht dasselbe.
Ich frage mich… wie lange hat Kater gewusst, dass der Wurm da unten lag?
Zwar ist der derzeitige Sommer nicht wirklich sommerlich, aber halten Plüschwürmer eventuell „Winterschlaf“???
Und wenn ja, seit wann nimmt Kater eigentlich Rücksicht auf Schlafende?

Kater lag ja nicht lange vor diesem Schränkchen. Er kam rein, hockte sich hin, machte sich lang und zog das arme kleine Tierchen hervor.
Ganz schnell und ganz glücklich.
Na wenigstens ist jetzt erstmal wieder die Welt in Ordnung.
Ich hoffe, ein Weilchen länger.
Werde ein Auge auf das Würmchen haben … damit es sich nicht einfach so wieder verkriecht…
Vor wem?
Der grüne Wurm 24
Neulich hatten wir mal wieder Übernachtungsbesuch.
Was wir grundsätzlich sehr schön finden. Wir haben gern Besuch.
Diese liebe Freundin ist von Herrn Kater sehr angetan, er von ihr auch.
Nun ja, Herr Kater ist erstmal von nahezu jedem angetan, was und wer ihn streichelt, bewundert und bespielt.
Es gab bisher viele Situationen, die er dazu nutzte, seinen grünen Wurm völlig unpassend zu präsentieren.
Man sitzt zum Beispiel am Rechner und versucht sich zu konzentrieren auf das was da am Bildschirm und oder auf der Tastatur „passiert“.
Plumps, liegt neben einem ein zerfilztes grünes Etwas. So direkt neben der Maushand.
Was an sich nich sooo schlimm wäre, wenn das „Ding“ wenigstens nicht soo nass wäre…
Oder beim Gemüseschnippeln in der Küche wird man plötzlich von unten nach oben angerempelt und im Moment danach liegt neben der Gurke eben ein anderes grünes Dingens.
Unsere Besucherin meinte zur späten Abendstunde/Schlafengehzeit, dass sie nix dagegen hätte, wenn die Stubentür offen bliebe.
Wir waren erstaunt und skeptisch, denn wir kennen unsere Lieblinge einigermaßen.
Ich meinte, dann wäre aber damit zu rechnen, dass sie möglicherweise, vielleicht, also das kann wirklich sein! – nächtlichen Besuch bekommen würde.
Das störe sie nicht, antwortete sie. Es wäre vielleicht doch ganz sicher sogar schön, so ein weiches, warmes, schnurrendes Fell an sich geschmiegt zu haben.
Tja, Herr Kater sieht aber auch so lieb und brav aus…
Nun, wir bauten um und schüttelten auf, so dass sie eine schöne große Sofaliegefläche hatte.
Gute Nacht allerseits… und… hm.
Nehmen wir jetzt die Katzen mit hinter oder nicht?
Wir einigten uns, dass wir sie ausnahmsweise eben in diesem besonderen Fall mal selbst entscheiden lassen wollten. 😉
Komisch war es schon, nach einer Weile immer noch „allein“ im großen Schlafzimmerbett zu liegen.
Irgendwie wartete jeder von uns beiden darauf, dass „seine“ Katze auf die jeweilige Bettdecke springt, sich zurechtbaddelt und dann niederlegt.
Irgendwann werden müssen wir doch eingeschlafen sein.
Wir haben jedenfalls diese „mal-ausgestreckt-ohne-knullende-Katze-die-ganze-Bettdecke-haben“de Möglichkeit nicht gebührend bewerten können.
Irgendwann, mitten in der Nacht (es war jedenfalls noch dunkel).
„IIIIIEEEHHHHHH GIIIT NEEEIIN WAS SOLL DAS GEH WEG DAS IST NASS“
Wir saßen stocksteif in unserem Bettzeug.
Haben wir geträumt??? Kriegten wir schon Alpträume… so ohne Fellanschmiegen?
Wir standen auf und schlichen uns in den anderen Wohnungsteil… wo ja unsere Besucherin nächtigte.
Leises „Hallo??“ fragen, eine schluchzende, fast unverständliche Antwort „ja…“
Sie hockte zusammengepackt auf dem Sofa, wie an die Rückenlehne getackert. Mit großen schockierend guckenden Augen.
Vor ihr, in fast greifbarer Nähe, lag der Wurm.
Herr Kater kam grad vorsichtig unter dem ausgezogenen Sofateil hervor, guckte diese stocksteife Versammlung an, empfand sie offensichtlich als „Hey! Spielen!“,
sprang aufs Sofa, nahm den Wurm ins Maul und tapste die zwei „nötigen“ Katzenschritte ganz nah an sie ran.
Ließ ihn vor ihr fallen und guckte süß.
Wahrscheinlich dachte er, „die kennt das Spiel noch nicht so richtig, ich helfe ihr mal“.
Ans Wieder-Einschlafen war natürlich kaum zu denken. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir in knapp eineinhalb Stunden eh aufstehen müssten.
Zweitens wurde die Stubentür nun von „außen“ zugemacht, was dafür sorgte, dass Herr Kater hin und wieder daran (lass mich wieder rein) kratzte.
Warum JETZT nicht, wo doch vorhin offen war?
Drittens hatten wir den pitschnassen Wurm – Kater wäscht vorsorglich scheinbar alles was er anbietet, vorher gut durch –
ins Bad zum Abtropfen gelegt. Und die Badtür verschlossen.
Was dazu führte, das auch an dieser Tür nahezu keine Ruhe war.
Zu guter Letzt legte sich Herr Kater kurz vorm Weckerklingeln schmollend und mit herrlicher Selbstverständlichkeit so ausgebreitet zwischen uns,
dass wir auch wirklich zu spüren bekamen, was süße „Katzenrache“ war…
Der grüne Wurm 25
Da haben wir nun den Salat. Sagt man ja so.
Salat ist ja – die meisten Sorten jedenfalls – auch „grün“.
Aber SALAT interessiert Herrn Kater doch eigentlich nicht!
Der Wurm … er war wieder mal einige Tage weg. Wobei wir nur äußerst selten dabei sind, wenn der Wurm „weg kriecht“. Oder eben weggeschubst, weggespielt, weggefegt oder was auch immer… wird.
Wir haben außer Herrn Kater ja auch noch eine wunderschöne, sanfte und erhabene Katzendame und desweiteren… noch eigene Leben und andere Wesen und vieles weitere… zu erhalten, zu erledigen, zu lieben und zu bewahren.
Somit können wir gar nicht ständig oder oft hinter Herrn Kater und seinen Wurmattacken her sein.
Blöd ist es trotzdem, wenn der Wurm weg ist. Was soll ich denn dann werfen?
Von diversen Versuchen, andere Spielzeuge, die es eher und besser zu kaufen gibt, ins Kater-Fang-Spiel zu bringen, habe ich ja mehrfach berichtet.
Jedenfalls… wir bekamen SALAT.
Frisch geerntet, aus biologischem Anbau, mit Dreck dran und Geruch und so weiter. Geschenkt von einer lieben Nachbarin.
Die überhaupt nix „anti-natürliches“ an ihren herrlich urwüchsigen, romantischen Garten und alles dort wachsende lässt.
Es ist eine Erholung, ein Kurzurlaub, dort durch die Büsche, Sträucher, Kräuter und Erdmulden zu sinnieren… wirklich einmalig.
Und aus diesem Paradies bekamen wir nun den wunderschönen, duftig grünen SALATkopf.
Mit leicht gewellten, saftig leuchtenden Blättern.
Das erste Blatt, was ich davon abmachte, war natürlich – weil eben natürlich – schon ein klein wenig „bäh“. Somit ich es in den neben mir bereitgestellten Bioabfalleimer fallen ließ.
Wie lange Herr Kater mich und den Salatkopf schon beobachtet hatte, kann ich nicht sagen.
Aber wie schnell er das Salatblatt auffing, bevor es IN den Eimer gelangte, das ist rekordverdächtig.
Er biss hinein, um es aufzufangen. Er riss die Augen auf und … ließ das Blatt fallen.
Es ist eben nur Salat.
Nix für leicht verwöhnte Katergaumen.
Aber diese Farbe. Und dieser Duft. Dieser herrlich mikroskopisch kleine Dreck, den nur Katzenaugen wahrnehmen, wenn er irgendwo am Salatblatt klebt.
Herr Kater war total unschlüssig. Er wirkte interessiert, höchst konzentriert. Er wollte diesen „Wurm“. Der aber nun mal rein pflanzlicher Natur war, nix mit Filzwolle, nix mit Knabberzeugs und so.
Meine regelmäßigen Leser werden ahnen können, dass das Schauspiel,
diesen liebenswert-verrückten Katerkerl so verdutzt und verwirrt mit einem „IHHHHgitTT“-Ausdruck im Gesicht vor einem gewellten Salatblatt sitzen zu sehen, mich glatt vergessen ließ,
dass ich ja noch einiges mit dem Restsalat zu erledigen hatte.
Herr Kater blieb bis zum Putz-Ende an der Tür sitzen, verfolgte jeden Handgriff von mir ganz genau.
Er (er-)wartete ganz sicher (s)einen grünen Wurm.
Bis heute ist der jedenfalls noch nicht wieder von seinem „Ausflug“ zurück.
Ob ich ein paar Salatblätter zusammendrehe zu einem WURM?
Und ihn damit glückliche machen kann, für einige Minuten?