Döhren, den 32.10.2009
Meine liebe neue Familie,
heute komme ich als kleines Katzenkind in euer Heim und hoffe auf eine liebevolle Aufnahme.
Um den Start etwas zu erleichtern, möchte ich euch von meinem bisherigen Werdegang berichten.
Meine Mama kam als kleines getigertes Katzenkind mit weißem Latz und weißen Pfötchen in das große alte Fachwerkhaus, in dem ich bisher aufgewachsen bin.
Sie wurde auf den Namen „Missy“ (kleines Fräulein) getauft, was gut passt, da sie von klein auf ihren eigenen Kopf hatte.
Sie zog in die Werkstatt, wo es warm und gemütlich ist, durfte aber bei schönem Wetter im Garten spazieren gehen. Da muss „es“ wohl passiert sein, kaum, dass sie alt genug dafür war.
Da Mama auf ihren kurzen Ausflügen nur in Gesellschaft des Tigerkaters Wotan gesehen wurde, geriet er in Vaterschaftsverdacht.
Sich der zahlreichen Vermehrung der „wilden Katzen“ im Dorf sehr bewusst, versicherten die Nachbarn aber, dass ihr Liebling nur noch Onkel werden kann.
Daher muss ich gestehen: „Vater unbekannt“.
Mama suchte sich, trotz anderer bequemeren Angebote, den Abtreter direkt vor der Werkstattür für die Niederkunft aus.
So stolperte der Hausherr am 14.8.2009 gegen 23 Uhr über sie, als das erste Kätzchen sich gerade den Weg ins Leben bahnte.
Nachdem sie für den weiteren Geburtsverlauf besser untergebracht worden war, kamen noch zwei Welpen an. So sind wir heute genau zehn Wochen alt und wurden bis heute auch noch gestillt (wahrscheinlich gehört Mama zur „La Leche Liga“?)
Da wir inzwischen aber auch schon Milch aus dem Napf und etwas Trockenfutter nehmen, ziehen heute zwei von uns in ein neues Zuhause um.
Ich brauche also Milch und Wasser, Trocken- und sicher auch bald Weichfutter.
Eigentlich bin ich „stubenrein“, benutze also ganz zuverlässig eine mit Katzenstreu gefüllte Schale. Aber falls durch die Aufregung des Umzugs doch was „daneben“ geht, seht ihr es mir nach, ja?
Ich möchte bei euch bleiben und euer neues Familienmitglied werden.
Solltet ihr aber in einer absoluten Notsituation (!) nicht mehr für mich da sein können, sagt bitte in meinem alten Zuhause bescheid, bevor ihr mich ins Tierheim bringt oder gar aussetzt, ja? Danke!
Mein bisheriges Herrchen schaut sich euch und mein neues Zuhause bei euch ja an, ich bin mir sicher dass er eine gute Wahl für mich findet.
Euer kleiner Stubentiger
Adresse und Telefonnummer (hier verständlicherweise nicht veröffentlicht)
PS: Ich bin zwar nicht dafür, aber meine „alte“ Familie möchte sicherheitshalber darauf hinweisen, dass ab einem gewissen Alter (dass ich Gott sei Dank JETZT noch nicht habe), eine Sterilisation bzw. Kastration angebracht ist.
Weil das Verhalten von Katze oder Kater sonst zeitweise unangenehm werden kann bzw. bei Spaziergängen auch mal was „passieren“ kann (Ach??)
Meine Mama und mein Geschwisterchen werden den Tierarzt jedenfalls deswegen aufsuchen müssen.
